Heute ist der deutsche Gedenktag für die Opfer des Völkermordes an den Sinti*zze und Rom*nja, also den Porajmos.
Porajmos ist Romanes für "das Verschlingen" und international die Bezeichnung für den Völkermord der Nationalsozialist*innen an den Sinti*zze und Rom*nja. In der Zeit des deutschen Nationalsozialismus' wurden Sinti*zze und Rom*nja diskriminiert und verfolgt. Schätzungsweise eine halbe Millionen Menschen wurden durch Massaker durch das Militär und die Polizei und vor allem in den Konzentrations- und Vernichtungslagern ermordet.
Wie der Völkermord an jüdischen Menschen war auch der Porajmos ein Versuch der kollektiven Vernichtung und zeigt den Rassismus und das schreckliche ideologische Gedankengut des nationalsozialistischen Regimes auf. Es ist eine Sache des Anstands, Begriffe wie das Z-Wort das in dem NS-Sprachgebrauch genutzt wurde, und das die betroffenen Menschen ausdrücklich als diskriminierend benennen, in der heutigen Zeit aus dem Gebrauch zu streichen und stattdessen die richtigen Eigenbezeichnungen von Sinti*zze und Rom*nja zu nutzen.
Lange Zeit wurde der Porajmos in Deutschland nicht anerkannt. Erst im Jahr 1982 erklärte die Bundesregierung, dass die Verbrechen als Völkermord anzusehen sind. Die Verbrechen des Nationalsozialismus mahnen uns, entschlossen gegen Antiziganismus vorzugehen. Noch heute erfahren Sinti*zze und Rom*nja in Deutschland systematisch Vorurteile, Diskriminierung und Hass – auf der Straße und im Netz. Es liegt in der staatlichen und unserer gesellschaftlichen Verantwortung, die Diskriminierung von Sinti*zze und Rom*nja zu beenden und für alle Menschen gleichermaßen politische wie auch gesellschaftliche Teilhabe zu gewährleisten.